Wie Sie eine Trockenmauer selber bauen

So schaffen Sie sich eine Traumhafte Gartenlandschaft

Trockenmauern haben ihren ganz besonderen Reiz. Schon unsere Vorfahren, die heutigen Weinbauern und vor allem Gartenfreunde sind von Trockenmauern aus Natursteinmaterialien ganz fasziniert.

Die Vorteile einer Trockenmauer liegen auf der Hand:

  • Schaffen von Räumen in Gärten durch Terrassierungen und Nieschen
  • Verwendung von Naturmaterialien
  • Die Schaffung neuer Lebensräume von Mensch, Tier und Pflanzen.
  • Beton wird im Laufe der Jahre unansehnlicher, Naturstein im Alter immer attraktiver.
  • Es gibt die unterschiedlichsten Materialien, wie Sand- oder Kalkgesteine, Quarze, etc.
  • Ob behauen oder bruchroh, alles kann nach Wohnort, Geschmack, Größe des Gartens und des Portemonnaies ausgewählt werden.

Nun zur Technik:

Jedes stabile Bauwerk steht auf einem Fundament- also auch die Trockenmauer. Für Trockenmauern empfehle ich ein Schotter- oder im Süden auch Wandkiesfundament genannt. Der Schotter sollte aus der Körnung 0-32 oder 0-45 bestehen. Das Fundament braucht bei Trockenmauern bis 1m Höhe eine Fundamenttiefe von ca. 30cm und sollte vorne und hinten ca. 10cm überstehen. Das Fundament muss in jedem Fall mit einem Rüttelstampfer verdichtet werden.

Von den Maßen:

Irgendein Gesetz sagt, dass die Mauerkrone immer 40cm breit sein soll. Da die Trockenmauer eine Schwergewichtsmauer ist und man sie sich wie einen Dünger- oder Kartoffelsack vorstellen kann, wird die Mauer zur Vor- und Rückseite mit 10-12% Anlauf gebaut.
Das heißt, wenn die Mauerkrone 40cm beträgt, dann ist der Mauerfuß bei 1m hoher Mauer etwa 64cm breit: 40+12 vorn+12 hinten= 64 Mauerfuß. Mann oder Frau sollte sich also vor dem Bauen über die Höhe bewusst sein, die sie anstreben :-)

Die Materialbestellung:

Die Hersteller geben pro Quadratmeter Ansichtsfläche eine Menge von 0.5to Steine an. Wir rechnen bei 1m Höhe mit ca. 1 to/m2, da die Mauer auch von hinten verbaut wird, da kann man auch minderwertigeres Material nehmen, wenn man z.B. behauene Steine verbaut. Wenn die Mauer höher wird, braucht man mehr Masse, also auch mehr Material. Bei nur ca. 45-60 cm hohen Sitzmauern braucht man also dann auch weniger Steine:-)

Jetzt aber Power:

Nachdem das Fundament fertig gestellt, die Maße von einem Professor berechnet, kann die Post abgehen. Der Einfachheit halber fange ich mit der unteren Reihe gleichmäßig an zu bauen. Ich versuche mir aus meinem Steinpuzzle möglichst gleich hohe Steine zu holen und setze sie einfach nebeneinander. Wenn die unterste feste sitzt, muss ich anfangen zu hinterbauen. Ich suche mir aus dem kleiner werdenen Steinhaufen die unschönen Steine raus und setze sie in die hintere Reihe, so dass der Fuß in diesem Beispiel 64cm beträgt.Wichtig ist, dass die Steine fest verkeilt werden (z.B. aus geschlagenen Steinsplittern), sie dürfen sich nicht mehr bewegen. Nun fange ich mit der nächsten Reihe an. Hierbei setze ich die Steine auf die untere Reihe. Wenn ich will, kann ich ein Bild machen, das heißt alle 3-5 Steine baue ich eine andere Höhe, so dass die Fuge nicht durchgehend ist.

Wichtig ist hier wieder, dass die Steine fest mit Steinsplitter mit einander verkeilt werden, dass macht die Stabilität aus. Wenn größere Lücken in der Mitte der Mauer verfüllt werden sollen, meistens bei frei stehenden Mauern, geschieht dieses wieder mit kiesigem Material, da Erdmaterialien ausschwemmen und sich bei Frost ausdehnen! Um der Mauer noch mehr Stabilität zu geben, baue ich ca. 30-50% der Steine als Verbinder von vorne nach hinten ein, somit verbinde ich die vordere Steinschicht mit der hinteren, dazu nehme ich am besten längliche Steine.

Die Mauerkrone, der Lieblingsbereich meines ehemaligen Schweizer Chefs:

Sie sollte, wie gesagt, immer ungefähr 40cm breit sein. Und vor allen Dingen sollte man sich große Steine aufbewahren, um die Mauerkrone stabil zu bauen. Stellen Sie sich mal vor, ein Kind läuft über so furzi Steine, die sich lösen und somit die Unfallgefahr erhöht wird.

Besonderheiten, das Einlegen von Pflanzen:

Während des Aufbaus können in größeren Steinlücken Wildstauden mit eingelegt werden (zu bestellen bei Gärtnerei Früchtenicht in Uchte: Tel.: 05763/2815, Fax: 05763/2808).

Wichtig ist, dass die Steinlücken nicht vorne sichtbar sind, sondern sich nach hinten öffnen. Die Pflanzen haben sonst im Sommer keine Chance. Also, Lücken nach hinten bauen, Pflanze austopfen und mit einem Schotter- Erdgemisch nass einlegen und streicheln. Trösten Sie sich, 50% der Stauden geht an, wenn Sie es richtig gemacht haben. Das war es soweit aus dem Hause Trockenmauer, viel Spaß beim Aufbauen!