Obst- und Beerenfrüchte aus dem eigenen Garten

Eine kleine Leckerei

Den Älteren ist er noch gut bekannt, der Gemüseanbau im eigenen Garten. Heute sind die Gemüsebeete zumeist aus den Gärten verschwunden. Die zeitliche Beanspruchung durch den Beruf, die Vielzahl an Möglichkeiten der Freizeitgestaltung und nicht zuletzt bequemes Einkaufen bei einer schier unerschöpflichen Fülle und Auswahl an Lebensmitteln sind die Ursachen.

Der Bezug zur Natur schwindet. Für manche Kinder wächst das Obst im Supermarkt, die Erdbeeren gedeihen in der Tiefkühltruhe. In den vergangenen Jahrhunderten waren Streuobstwiesen weit verbreitet. Menschen pflückten das Obst; einiges gelangte in den Verkauf, anderes behielt man selbst, die Vogelwelt bekam die Reste an den Bäumen, Wild fraß den Abfall vom Boden. Krumme erinnert sich noch an seine Kindheit, in der die Nachbarn das Obst pflückten und an die Mostereien verkauften.

Bei zunehmenden Lohnkosten sank die betriebliche Rentabilität des Obstanbaus. Die Länder förderten die Abholzung der Hochstämme. Bevorzugt wurden Niederstammkulturen, wie sie heute noch in den Obstanbaugebieten üblich sind. Spritzmittel und Dünger kamen übermäßig zum Einsatz. Heute wird in einzelnen Landkreisen, je nach Fördertopf, die Anpflanzung von Obstgehölzen wieder gefördert.

Heute entscheidet jeder, wie gesund sein Obst sein soll und zu welchem Preis er seine Früchte einkauft. Oder er baut es selbst an. Es ist kinderleicht einen Obstbaum oder einen Beerenstrauch seiner Wahl zu kaufen, einzupflanzen und einfach wachsen zu lassen. Wer einmal durch den eigenen Garten gestreift ist und Früchte oder Beeren genascht hat, weiß, wovon der Autor spricht. Selbst in die kleinsten Gärten passen Sträucher, an denen Himbeeren, Stachelbeeren, Brom- beeren oder Heidelbeeren wachsen. Vielfach lassen sie sich auch ganz einfach in den Ziergarten integrieren. Wichtig hierbei ist ein sonniger Platz: Früchte lieben zum Reifen das Sonnenlicht.

Bei Obstbäumen sind die sogenannten „alten“ Sorten die resistentesten gegen Pilz- und Schädlingsbefall. Viele Baumschulen haben diese Sorten wieder eingeführt. Sollten sie einmal nicht vorrätig sein, kann man die alten Sorten bestellen. Die Größe der Gehölze richtet sich nach den Platzmöglichkeiten im Garten. In kleinsten Gärten kann man Spalierobst anpflanzen; oft wird Buschobst gewählt, da man zum Schneiden und Pflücken nicht auf Leitern steigen muss - das ist auch ein Stück Lebensqualität im eigenen Garten. Im Frühjahr darf man sich schon an der prächtigen Blüte der bald tragenden Bäume erfreuen. Krumme-Naturgärten hat Kunden, die ihr Obst nahezu ganzjährig essen können: Es gibt Bäume, die tragen schon früh im Sommer, und andere, die erst im Herbst reifen.

Es gibt Obst, das sofort gegessen werden sollte, und anderes, das über den Winter einlagert werden kann. Wer mag, kann Obst und Beeren auch einkochen oder einfrieren. Andere Gartenfreunde kochen leckere Marmeladen nach Rezepten aus dem Internet – für jeden Geschmack ist da etwas dabei. In unserer Region blüht der Holunder sehr üppig. Anstatt diese Wildpflanze aus dem Garten zu roden, kann man im Spätfrühjahr aus der Blüte ganz einfach einen leckeren Holunderblütensirup herstellen.

Wie der Gärtnermeister jedes Mal bei seinen Schnittkursen erwähnt, gibt es verschiedene Veredelungsunterlagen, auf denen die Obstbäume wachsen. Es gibt schwachwachsende und starkwachsende Unterlagen. Zum Verkauf stehen häufig die starkwachsenden Unterlagen, da sich die Baumschulen in Norddeutschland zum größten Teil auf Sandböden befinden. Ostwestfalen hat überwiegend sehr nahrhafte Böden, im Volksmund auch „fette Böden“ genannt. Die Gehölze neigen zu sehr starkem Wuchs, den man durch eine passende Unterlage vermeiden kann. Darüber sollte beim Kauf mit dem Fachpersonal gesprochen werden.

Krumme-Naturgärten bietet in jedem Februar einen Schnittkurs für Bäume und Sträucher an. Dazu kann sich jeder Interessierte anmelden: Viele Informationen über Obstanbau werden dort vermittelt.